Ressourcenplanung ist ein strategisches Werkzeug zur effizienten Nutzung von Ressourcen wie Personal, Maschinen und Materialien, um Projekte erfolgreich abzuschliessen.
Ressourcenplanung
Was ist Ressourcenplanung?
Ressourcenplanung ist ein strategisches Werkzeug, das Bauunternehmungen und Planungsbüros auf allen Managementebenen nutzen, um ihre Effektivität und Effizienz zu maximieren. Sie stellt sicher, dass die benötigten Ressourcen – Personal, Maschinen, Fahrzeuge, Werkzeuge, Bauteile, Material, Räumlichkeiten, Wissen, Ansehen, Finanzen oder Zeit – genau dort und zu dem Zeitpunkt, an dem sie benötigt werden, zur Verfügung stehen.
Die Unternehmens-Ressourcen oder Betriebsanlagen – darunter fallen Räumlichkeiten, Wissen, Ansehen, Finanzen, Budget und Liquidität – haben zwar einen wesentlichen Einfluss auf die Ressourcenplanung der Baustellen, Aufträge oder Projekte, sie werden weiterführend jedoch nicht näher beschrieben.
Strategische und operative Planungsebene
Die Ressourcenplanung auf strategischer Ebene erfolgt über die Kapazitätsplanung und diejenige auf der operativen Ebene über die Einsatzplanung. Diese beiden Ebenen müssen nahtlos ineinandergreifen, um eine optimale Ressourcennutzung zu gewährleisten und Projekte effizient abzuwickeln.
Warum ist Ressourcenplanung in der Baubranche so wichtig?
Herausforderungen in der Bauwirtschaft
Bauunternehmungen und Planungsbüros müssen verschiedensten Ansprüche gerecht werden. Sie müssen Aufträge nach den Vorgaben der Auftraggeberschaft zur vereinbarten Zeit, in der verpflichteten Qualität und zu den kalkulierten Kosten fertigstellen. Erschwerend hinzu kommen Wettereinflüsse, Fachkräftemangel und Lieferverzögerungen von Baumaterialien. Da Bauunternehmungen oft an mehreren Projekten gleichzeitig arbeiten, steigt die Komplexität der Planung erheblich.
Auswirkungen suboptimaler Planung
Jede Baustelle muss für die termingerechte Fertigstellung mit allen notwendigen Ressourcen optimal ausgestattet werden. Die Projektleitung muss dafür sorgen, dass möglichst alle verfügbaren Ressourcen auf die laufenden Aufträge verteilt und eingesetzt werden, sodass es weder zu Unter- noch zu Überlastung kommt. Eine suboptimale Organisation unter konstantem Termindruck kann zu erheblicher Hektik führen. Qualitätsmängel durch Nachlässigkeit sind oft die Folge, was zu teuren Nacharbeiten oder Ersatzleistungen führt. Zusätzlich erhöht sich das Unfallrisiko auf Baustellen, und sowohl Mitarbeiter als auch Kunden werden unzufrieden.
Lösungsansätze für effektive Ressourcenplanung
Um diesen Herausforderungen zu begegnen, setzen Bauunternehmungen und Planungsbüros auf eine präzise Einsatz- und Kapazitätsplanung, um die Zuteilung und Steuerung ihrer Ressourcen (Personal, Maschinen, Fuhrpark, Werkzeuge) zu managen. Über die Kapazitätsplanung können sie vorausschauend strategische Entscheide zur optimalen Auslastung ihres Personals fällen, Projekte priorisieren und das Auftragsvolumen steuern. Für die Optimierung des operativen Geschäftes werden in den Einsatzplänen die einzelnen Mitarbeiter (inklusive Inventar-Ressourcen) auf die verschiedenen Baustellen oder Projekte zugeteilt.
Instrumente und Technologien zur Ressourcenplanung
Vielfalt an Planungsinstrumenten
Für die Einsatz- und Kapazitätsplanung werden in der Praxis verschiedene Instrumente eingesetzt: Von Papier und Magnettafel über umfangreiche Excel-Dokumente, Bauadministrationssysteme bis hin zu komplexen ERP-Tools. Jedes dieser Werkzeuge hat seine eigenen Vor- und Nachteile hinsichtlich Flexibilität, Digitalisierungsgrad und Pflegeaufwand. Die falsche Wahl der Instrumente kann zu einer suboptimalen Organisation und Steuerung führen.
Digitale und flexible Planungstools
Moderne digitale Planungswerkzeuge bieten eine hohe Flexibilität und ermöglichen es, kurzfristige Änderungen schnell umzusetzen. Sie reduzieren den Pflegeaufwand und erhöhen die Genauigkeit der Planung. Programme, die sowohl Einsatz- als auch Kapazitätsplanung abdecken, minimieren das Risiko einer Unter- oder Überlastung der Ressourcen.
Herausforderungen in der Praxis
Einige Systeme erstellen nur Einsatzpläne ohne Kapazitätsplanung, was das Risiko einer unzureichenden Ressourcenauslastung erhöht. Andere Programme decken lediglich wenige Wochen ab, was eine langfristige Planung erschwert. Daher ist es entscheidend, ein Tool zu wählen, das sowohl kurzfristige als auch langfristige Planungsbedürfnisse abdeckt.
Fazit zur Ressourcenplanung
Langfristige Planung für mehr Sicherheit
Eine effiziente Auslastung der Ressourcen mittels einer digitalen Einsatz- und Kapazitätsplanung wird zunehmend anspruchsvoller und nimmt gleichzeitig eine immer wichtigere Rolle ein. Der Planungsaufwand sollte so gering wie möglich und die Genauigkeit so hoch wie nötig sein. Zusätzlich muss die Flexibilität für kurzfristige Änderungen oder Umteilungen aufgrund schlechter Witterung oder Ausfall einer Ressource gegeben sein. Letztendlich bringt eine langfristige Ressourcenplanung über ein ganzes Jahr vor allem in unsteteren Zeiten mehr Sicherheit.
FAQs zur Ressourcenplanung
Sie hilft, Projekte termingerecht, kosteneffizient und qualitativ hochwertig abzuschliessen, und minimiert das Risiko von Engpässen und Überlastungen.
Es gibt verschiedene Instrumente, von traditionellen Methoden wie Papier und Magnettafeln bis hin zu digitalen Tools wie ERP-Systemen.
Kapazitätsplanung erfolgt auf strategischer Ebene und umfasst die langfristige Planung der Ressourcenauslastung. Einsatzplanung ist operativ und fokussiert auf die kurzfristige Zuteilung von Ressourcen zu Projekten.
Digitale Tools bieten höhere Flexibilität, Präzision und eine reduzierte Fehleranfälligkeit. Sie ermöglichen eine vorausschauende Planung und schnelle Anpassungen bei unvorhergesehenen Ereignissen.
Eine langfristige Planung ermöglicht es, auf Veränderungen und Unsicherheiten besser zu reagieren, Ressourcen effizient zu nutzen und Projekte stabil und erfolgreich abzuschliessen.