Kürzere Bauzeiten, verlässlichere Produktionsbedingungen und damit letztendlich relevante Zeit- und Kostensenkungen – die Vorfertigung erlangt in vielen Bereichen der Bauwirtschaft zunehmend höhere Bedeutung. Allen voran der Holzbau lässt sich dabei wohl als traditionsreichste und bislang führende Branche bezeichnen: Hier werden Zeit- und Kostenvorteile vor allem durch die deutlich verkürzten Montagezeiten auf der Baustelle realisiert, wo die zuvor bereits gefertigten Komponenten nur noch montiert werden müssen. Hinzu kommt die vielfach effizientere Produktion der Teile in der Werkhalle – ohne Störungen, mit passendem Material und wetterunabhängig.
Über den Holzbau hinaus bildet sich die Vorfertigung inzwischen auch in anderen Gewerken als zukunftsträchtige Option heraus: Unter dem Stichwort «Modulare Gebäudetechnik» integriert so die Gebäudetechnologie zunehmend Vorfertigungs-Prozesse aus ähnlichem Antrieb. Und nicht zuletzt funktionieren auch Ingenieur- und Architekturbüros im weitesten Sinne nach dem System der Vorfertigung: Pläne werden in Zusammenarbeit mit verschiedenen Mitarbeitenden und zu einem festgelegten Zeitpunkt hin angefertigt.
Das Vanilaplan Fertigungs-Feature – ein Set an hilfreichen Planungs-Funktionen
Ob also Holzteile, Gebäudetechnik-Komponenten oder Baupläne – ein frühzeitiger Fertigungsprozess will geplant sein. Dieser stellt nun besondere Anforderungen an die Planung. Schliesslich müssen Maschinen optimalerweise durchgehend ausgelastet sein und die Zusammenarbeit verschiedener Mitarbeitenden an Arbeitsstationen und Projekten berücksichtigt werden.
Mit unserem neuen Fertigungs-Feature haben wir deswegen ein Set an wichtigen Planungs-Funktionen für eine erfolgreiche Fertigungsplanung in unserem Einsatz- und Kapazitätsplanungs-Tool Vanillaplan entwickelt. Als Grundlage werden relevante Arbeitsstationen für die Fertigung, also Arbeitstische und Maschinen bzw. Roboter erfasst, und Fertigungsprojekte sowie Mitarbeitende darauf eingeplant. Und zwar mit diesen Vorteilen:
Alinierte Zuteilung: Um eine ideale Auslastung der für den Fertigungsprozess notwendigen Maschinen zu erreichen, haben wir eine alininierte Zuteilung entwickelt. Durch diese wird das Projekt für seine gesamte Laufzeit auf die entsprechende Arbeitsstation eingeplant, sodass es ohne Unterbrüche durchgeführt und zu einem fixen Zeitpunkt fertiggestellt wird.
Dynamische Planung: Durch die dynamische Planung verlängert bzw. verkürzt sich die Projektdauer je nach Anzahl und Kapazität der Beteiligten automatisch. Werden also mehr Mitarbeitende zugeteilt, verkürzt sich die Projektlaufzeit; arbeiten manche Mitarbeitende nur in Teilzeit, verlängert sie sich. Dies ist insbesondere für Arbeitstische, an denen mehrere Mitarbeitende gleichzeitig an einem Projekt arbeiten, relevant.
Schichtbetrieb: Durch das Drei-Schicht-System kann der Einsatz der Maschinen und Roboter – und damit auch der Mitarbeitenden – in bis zu drei Schichten strukturiert werden. Dies dient dazu, die fortlaufende Auslastung der Maschinen zu erhöhen.
Wie sieht das in Vanillaplan aus? – Ein schneller Überblick
Ganz grob geschieht der Planungsprozess in zwei Schritten: Zunächst teilt ihr in der Team-Ansicht eure Mitarbeitenden ganz einfach per drag&drop auf die Arbeitsstationen, also Arbeitstische und Maschinen, zu. In einem zweiten Schritt plant ihr in der Ressourcenansicht eure Projekte auf die entsprechenden Arbeitsstationen ein. Durch die Verknüpfung der beiden Ansichten sind die Projektplanung in der Ressourcenansicht und die Mitarbeiterplanung in der Team-Ansicht durchgehend aufeinander abgestimmt.
Zusätzlich gibt es mit der «Arbeitsstationsliste» eine Extra-Ansicht, die alle Arbeitstische und Maschinen mit den wichtigsten Details wie Start- und Endtermin oder Schicht-Belegung aufzeigt. Wird der Endtermin eines Projekts nicht eingehalten, ist dieses rot hervorgehoben. So habt ihr die termingerechte Fertigstellung eurer Projekte immer im Blick und könnt Projekte per drag&drop zeitlich nach vorne verschieben oder mehr Mitarbeitende darauf einplanen, um sie fristgerecht fertigzustellen.
Zwei Use-Cases: Wie und wo ihr das Fertigungs-Feature am besten einsetzt
Holzbau und Gebäudetechnik
Holzbau und Gebäudetechnik sind die klassischen Einsatzbereiche unseres Fertigungs-Features. Ihr erfasst in der Ressourcenansicht eure Maschinen, Roboter und Arbeitstische für die Fertigung, ordnet das jeweilige Projekt auf die Arbeitsstation zu – und schon wird dieses unterbruchfrei eingeplant, sodass durchgehend an diesem gearbeitet und die termingerechte Fertigstellung erleichtert wird. Für Arbeitstische ist die dynamische Planung besonders hilfreich, damit die Mitarbeiteranzahl und -kapazität für die Projektlaufzeit berücksichtigt und die Dauer dementsprechend angepasst wird. Für Maschinen und Roboter hingegen ist der Schichtbetrieb relevant, da diese so effizient ausgelastet werden können.
Architektur- und Ingenieurbüros
Für Architekten und Ingenieure kommt unser Fertigungs-Feature in einem etwas anderen Kontext zum Einsatz: Statt um die Vorproduktion von Material geht es hier um die Entwicklung von Bauplänen – bei der es jedoch nicht minder Planungssicherheit in Bezug auf das Enddatum und die Zusammenarbeit braucht. Statt Arbeitsstationen mit Maschinen oder Arbeitstischen erfasst ihr hier Planstationen, auf die ihr die entsprechenden 2- oder 3-D-Pläne zuordnet. Durch die alinierte Zuteilung der Pläne und die Übersicht des Enddatums jedes Plans in der Arbeitsstationsliste wird die termingerechte Fertigstellung deutlich vereinfacht. Grundlage dafür ist wiederum die automatische Anpassung der Fertigstellungsdauer eines Plans gemäss der Anzahl und Kapazität der Mitarbeitenden.
Mehr zu unseren Einsatzplänen für die Fertigung findet ihr auf unserer Produktseite.